Um 1470 änderte sich das Bild von Bümpliz gänzlich. Bümpliz kam in die Herrschaft von Erlach einem bedeutenden Berner Patriziergeschlecht. Da sich zu dieser Zeit mehrere
von Erlachs die Herrschaft zu Bümpliz teilten ist nicht sicher welcher der Auftraggeber für den Bau war. Sicher wurde die ganze Anlage in mehreren Etappen umbaut und dauerte
Jahrzehnte. Trotz der wehrhaft aussehenden Architektur diente dieser Umbau hauptsächlich Repräsentationszwecken wie es zu dieser Zeit Mode war, man wollte zeigen wie reich
und mächtig man ist. Über 200 Jahre war Bümpliz in der Herrschaft der von Erachs und es wurde fortlaufend am Schloss weitergearbeitet. Danach folgten verschiede Besitzer
von Bümpliz. 1677-1708 Jakob und Niklaus Tillier. 1708-1738 Johannes Jenner. 1738-1775 Daniel Tschiffely, danach gab es viele weiter z.B.Stürler Lombach und von Grafenried.
Wie sich die Anlage um 1670 zeigte,(während den letzten Jahren der Herrschaft von Erlach) zeigt untenstehende Animation und natürlich das bekannte Bild von Albrecht Kauw.
Die Abbildung zeigt das Schloss in seiner prächtigsten Zeit, um das Jahr 1670
1.Der Torturm mit Zugbrücke.. Neubau um 1470
2.Der Abortturm.................... Neubau um 1470
3.Der Südwest-Flügel.............. Umbau um 1470
4.Der alte Flankierungsturm.... Umbau um 1470
5.Der Nordwest-Flügel.......... Neubau um 1630
6.Der barocke Erker............... Neubau um 1630
7.Der alte Wassergraben. Neugestaltung um 1470
Hier geht es zur Animation! Bümpliz_BIV.wmv
Der markantester Punkt der neuen Anlage war sicher der, noch heute stehende, Torturm.Er hat ein fast quadratischer Grundriss von ca.8.4m Kantenlänge und ist bis zu dem Dachansatz
an die 10m hoch. Das markante Helmdach, etwa 7m hoch, hat noch heute die originale Balken, deshalb konnte genaue Altersbestimmungen gemacht werden so das eine Erbaungszeit um
1470 sicher ist. Zum ersten Mal ist auch die Lage des Einganges der Anlage bekannt. Noch heute ist das Auflager der Zugbrücke im Wassergraben erhalten. Das Erdgeschoss besteht
aus zwei Tonnengewölben, der Eingang ist im rechten , während links davon sich ein Kellergewölbe befindet.Darüber sind noch zwei Wohngeschosse mit repräsentativen Säalen.Der Turm
stand in einem Ringverbund, der zentral um einen Innenhof angelegt war. Zum Teil wurden alte Teile weiterverwendet und ausgebaut. So wurde , anschliessend am Torturm, im Südwesten
der Wohntrakt ausgebaut und um ein Stockwerk erhöht.Der alte Halbturm im Nordosten wurde auch weiterverwendet und zusammen mit einem Ostflügel ausgebaut. Markant ist auch der , heute
verschwundene, halbrunde Turm zwischen dem Torturm und dem Südwestflügel. Dieser halbrunde Turm, der Abortturm, hatte zwei Funktionen.In ihm waren die Aborte der zwei Sääle im
ersten und zweiten Stock und war auch Treppe vom oberen Saal zum Dachstock. Der Nordwestflügel,inklusive dem barocken Erker, entstand später,wohl um 1630.
Ansichten von Nordwesten und Nordosten des Schloss wie es um 1670 ausgesehen haben könnte.