Schaut man in der aktuellen Burgenkarte der Schweiz auf das Dorf Flamatt, so ist dort nur die Burgstelle Niedermettlen im Eingang ins Tavernatal eingezeichnet.
Mettlen
Aber oberhalb vom Dorf Flamatt am Flamattrain war noch eine andere, wohl ältere, Burganlage. Heute ist diese Anlage unbekannt.
Die Stelle der ehemaligen Burg ist heute überbaut mit verschieden Häusern, Parkplätzen und Wegen so das kaum etwas davon noch übrig ist. Schaut man sich die Gegend
aber gut an so können aber doch noch einige Sachen entdeckt werden. Als erstes fällt der steile Hohlweg auf der, z.T. in den Felsen gehauen, rauf zur Burgstelle führt. Dieser Weg ist
die alte Strasse von Flamatt nach Überstorf. (IVS Fr1204.2.3) Wie an vielen anderen Burgstellen zu beobachten führt der Weg links an der Burgstelle vorbei auf die Anhöhe. Links deshalb,
dass ein Angreifer auf die Burg seine ungeschützte rechte Seite der Burg zuwenden musste und so ein besseres Ziel für die Verteidiger war.
Die Burgstelle befand sich praktisch zu Oberst am Abhang auf einem vorstehenden Felsensporn. Noch um 1900, als der Abhang noch nicht überbaut war sollen sich noch Felsenkammern in diesem
Felsensporn befunden haben. Gegen den Abhang hin befanden sich zwei Terrassen die durch aufgeschütteten Wälle befestigt waren. Sogenannte Ringwälle. Diese Wälle sind z.T. noch heute im Wald
zwischen den Häusern erhalten geblieben! Im Osten war die Anlage durch den tiefen Hohlweg geschützt. Im Osten ist ein natürlicher Graben ein guter Schutz. Im Süden wurde die Anlage durch
einen Halsgraben mit Wall und Palisadenzaun gesichert. Auf der Siegfriedkarte wurde dieser Flurname mit Pfällacker bezeichnet! Heute sind Wall und Graben ganz verschwunden, auch der Flurname ist heute vergessen.
Emanuel Lüthi, bekannter Lokalhistoriker des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts, hat diese Stelle genau untersucht. Er konnte das tun noch bevor der Hang überbaut wurde und fand entsprechend
noch viele Spuren und konnte die Wälle genau beschreiben. Er hat seine Ergebnisse in einem Aufsatz niedergeschrieben und 1904 auch veröffentlicht.
Das kann hier nachgelesen werden: Ein alamannischer Ringwall
Auch auf dem Reliefbild sind die alten Strukturen von den neuen kaum zu unterscheiden. Zuviel wurde der ganze Hang verbaut. Gut sichtbar aber ist der Hohlweg.
Nur zu kleinen Teilen sind Wall und Graben im Wald noch erhalten geblieben
ein weiteres Stück Wall
Blick zum ehemaligen Burghügel.
Blick vom Pfällacker auf den ehemaligen Burgplatz
Literatur und Quellenverzeichnis:
Emanuel Lüthi, Pionier, 1904 "Ein alamannischer Ringwall"
Bilder: Harald Mischler,2017/18