Kartenausschnitt der Burgstellen Spitzeren "Süd" und "Nord" Gut sichtbar die beiden Wege runter zur Sense, die noch heute begehbar sind. 3D Ansicht der beiden Burgstellen
Quelle: Swiss.geo.maps
Westlich vom Weiler Langenwil bei Schwarzenburg am rechten Rand der Sense Schlucht gelegen findet man die Burgstelle Spitzeren. Hoch über der Sense auf einem flachen Plateau gelegen. Gegen Süden, Westen und Norden fällt das Gelände steil ab bis zur Sense. Gegen Osten ist die Anlage durch einen Graben und einem Wall gesichert. Der nach Westen spitz zulaufende Burgplatz ist mit ca.20 mal 40m recht gross. Der Abschnittsgraben ist allerdings weder sehr breit noch tief, entsprechend der Wall auch nicht sehr hoch. Die Anlage ist dadurch nur schlecht gegen Angreifer geschützt und wohl schon sehr früh wieder aufgegeben worden. Eine vergleichbare Anlage ist z.B. Grasburg Schlössli welche einen ähnlich kleinen Graben besitzt und auch bald aufgegeben wurde und durch die grosse Grasburg ersetzt wurde. Auch in Spitzeren finden wir eine zweite Anlage! Ca. 100m nördlich führt ein kleiner Weg auf eine weitere Sandsteinrippe. Diese Rippe ist deutlich vom Hang abgeschnitten. Der Burgplatz erhebt sich auf einem hohen Sandsteinfelsen. Leider wurde die ganze Anlage in späterer Zeit als Sandsteinbruch missbraucht, entsprechend ist der Burgplatz heute wohl wesentlich kleiner als er ursprünglich war. Diese nördliche Anlage war aber wesentlich besser geschützt als die südliche Anlage. Auf drei Seiten steil abfallende Felsen und ein breiter tiefer Graben schützte die Anlage sehr gut. Auch besitzt diese nördliche Anlage zwei Fluchtwege runter zur Sense, welche sehr typisch ist für alle Burgen an der Sense. So konnte bei einer Belagerung nach Hilfe geschickt werden oder die Besatzung der Burg sich in Sicherheit bringen. Schriftliche Erwähnungen der Burg sind keine erhalten geblieben was darauf schliessen lässt, dass beide Anlagen nicht sehr lange in Gebrauch waren. Entsprechend blieb Spitzeren eine hölzerne Erdburg und wurde nie versteinert. Es ist anzunehmen, dass die Anlage zur Zeit der Besiedelung des Uechtlandes durch die Alemannen als Grenzfeste, gleichzeitig mit den anderen Burgen an der Sense, entstanden ist. Später aber, zur Zähringerzeit, nicht mehr weiter verwendet wurde.
Terrainmodell der Burgstelle. Der kleine Graben der südlichen Anlage gut sichtber, ebenso das steilabfallende Gelände.
Quelle: IDAR/ Geoportal des Kanton Berns
Spitzeren "süd",Graben mit Wall dahinter der Burgplatz, Blickrichtung gegen Westen
Der Burgplatz auf Spitzeren "süd", gross und flach, Platz für ein halbes Dorf
Spitzeren "Nord", weit vom Hang abgeschnitterer Felskopf, auf drei Seiten steil abfallendes Gelände, senkrecht behauene Felswände zeugen vom ehemaligen Steinbruch
Grosse Vertiefung auf dem Burgplatz Spitzeren "Nord". ehemaliger Keller oder Zysterne?
Treppenaufgang zum Burgplatz Spitzeren "Nord"
In den Sandsteine gehauene Treppe auf dem (Flucht-) Weg zur Sense.
Quellen: Burgenkarte der Schweiz West
erstellt im Januar 2016